Grundlagen
Hierbei haben Sie Fürsprecher an Ihrer Seite, sind also nie allein. Das sind Anwälte auf rechtlicher Ebene und/oder Coaches auf persönlicher Ebene, Sie werden also ganz persönlich, emotional, beziehungsorientiert, rechtlich und wirtschaftlich unterstützt. Gegebenenfalls werden neutrale Spezialisten , wie Finanz- und Steuerspezialisten, Kinderspezialisten , Bausachverständige usw. einbezogen.
Das Verfahren ist ideal für Konfliktpartner,
- die die Entscheidung nicht aus der Hand geben wollen, auch nicht an Richter, sondern selbstverantwortlich ihre Zukunft gestalten wollen und dabei eine faire, konstruktive Einigung anstreben
- die darauf Wert legen, persönliche und geschäftliche Beziehungen soweit als möglich aufrechtzuerhalten
- die dafür einen sicheren Halt brauchen und einen geschützten Raum
- in dem sie ihre Interessen, Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle wahrnehme n und vertreten können
- in dem sie ihre Potentiale für kreative Lösungen zur Geltung bringen können
- in dem Kommunikationsformen entwickelt werden, die es erlauben, die Verhandlungen mit gegenseitigem Verständnis, Respekt und Kooperationswillen zu führen
- um auf dieser Basis im Rahmen des Wünschenswerten, Notwendigen und Möglichen im Bewusstsein der Rechtslage ein wechselseitig ausgewogenes und faires Ergebnis zu erzielen.
Dafür möchten Sie Wegbegleiter, die Sie - wie Bergführer - im konstruktiven reflektierten Zusammenwirken durch manchmal unwegsames Gebiet begleiten, Ihnen persönlich zur Seite stehen, die es aus ihrer Erfahrung und ihrem Wissen heraus gelingen lassen , ein gutes Ende zu finden.
Unterschiede zu gerichtlichen Verfahren und Mediation
Konflikte gehören zum Leben. Sie zeigen einen Regelungsbedarf an, es braucht eine neue Balance im Verhältnis zueinander. Gibt es keine Regelungsformen, tragen die Konflikte häufig eine eskalierende Wirkung in sich. Deshalb sind z.Bsp. gerichtliche Entscheidungsprozesse ein kulturell höchst wertvoller Ansatz. Sie sind zentraler Bestandteil unseres Rechtsstaates. Ohne sie wären Konsensverfahren, also v. a. Mediation Ünd Cooperative Praxis, nicht möglich. Sie bieten ein Auffangbecken, wenn eine Einigung nicht gelingt. Gäbe es sie nicht, bestünde die Gefahr, dass der Mächtigere sich durchsetzt, was häufig zur Unterdrückung führt. Die Entscheidung durch einen Dritten, den Richter, nach vorgegebenen Rechtsnormen, hat jedoch auch viele gravierende Nachteile:
Der eigentliche, zugrundeliegende, häufig persönliche Konflikt wird vielfach durch die Gesetze nicht erfasst. Zukunftslösungen, in denen Interessen aufgefangen und aus geglichen werden, können durch Urteile nicht erstritten werden, weil das Recht zur Objektivierung von Sachverhalten vergangenheitsorientiert ausgerichtet ist und von dorther Sachverhalte bewertet. Emotionen sind nach den Gesetzen nicht gefragt. „Gute Beziehungen" können durch Urteile nicht angeordnet werden. Im „Kampf um das Recht" werden notwendigerweise die Schwächen des „Gegners" ausgenutzt, was im Hin und Her der Argumentat ion wiederum konfliktverschärfende Auswirkungen hat.
Deshalb sind konsensorientierte Verfahren entwickelt worden, die außergerichtlich angesiedelt sind, zuvörderst MEDIATION und COOPERATIVE PRAXIS. Sie. sind darauf ausgerichtet, Konflikteskalationen und Rosenkriege zu vermeiden. Sie sind friedensstiftend.
Maximen der Mediation und Cooperativen Praxis
Mediation und Cooperative Praxis gehen davon aus,
- dass die höchste Kompetenz, den Konflikt zu bereinigen, in Ihnen selbst liegt,
- und zwar auf persönlicher, emotionaler, beziehungsorientierter und sachlicher Ebene,
- dass es nicht um Richtig und Falsch geht, sondern die subjektiven Wirklichkeitssichten und die darauf basierenden Zukunftsinteressen und Bedürfnisse zentrale Pfeiler der Entscheidung sind,
- dass deshalb nicht der Gewinn des Einen automatisch den Verlust des Anderen mit sich bringt, sondern ein doppelter Gewinn angestrebt wird, indem alle Notwendigkeiten beachtet, alle Möglichkeiten kreativ ausgeschöpft und alle Wünsche, soweit als möglich, erfüllt werden.
- Dazu braucht es einen Weg, der phasenmäßig aufeinander aufgebaut ist (Wie funktioniert C. P.) und in dem der respektvolle Umgang miteinander ein ständiger Ruf ist.
Diese Aspekte sind im Rahmen der Mediation entwickelt worden. Cooperative Praxis baut darauf auf. Sie hat darüber hinaus Besonderheiten, die ihr einen eigenen Wert geben und die Ihre Verfahrenswahl beeinflussen kann:
Besonderheiten der Cooperativen Praxis
- In der Mediation begleitet Sie ein Mediator, der notwendigerweise in der Mitte zwischen Ihnen verortet ist. Er kann nicht gleichzeitig Ihr Fürsprecher sein.
- Im Verfahren der Cooperativen Praxis haben Sie FÜRSPRECHER AN IHRER SEITE: Anwälte und/oder Coaches, je nach Ihrer Wahl.
Sie brauchen eine persönliche Klärung und Vertretung: Ihr Coach ist für Sie da.
Sie brauchen eine rechtliche oder sachliche Klärung und Vertretung: Ihr Anwalt ist für Sie da.
Sie brauchen weiteres Expertenwissen: Ein neutraler Spezialist wird mit Zustimmung aller beigezogen.
Es ist also IHR ANWALT, IHR COACH, mit dem Sie sich auch vor gemeinsamen Treffen beraten und vorbereiten können.
Die zweite Besonderheit: Wie die Professionellen möglichst effizient und konstruktiv die Vorgehensweise beraten.
Zeit kostet Geld. Die professionell Beteiligten sind aufgerufen, das Verfahren und deren Besonderheiten in dem jeweiligen Stadium gemeinsam zu reflektieren und von dorther zu steuern: Im Bewusstsein, dass dies die effektivste Methode ist, einen von allen getragenen, konstruktiven Weg einzuschlagen. Aus ihrem fachlichen Wissen und ihrer Erfahrung heraus sind sie also zuständig für den WEG. Insofern arbeiten sie als Team konstruktiv in Ihrem Dienst zusammen. Die INHALTICHE ENTSCHEIDUNG liegt und bleibt - nach vorheriger Beratung mit Ihrem Fürsprecher und gegebenenfalls unter Einschaltung von Spezialisten - letztlich allein bei Ihnen, IN IHRER VERANTWORTUNG.
Notwendige Voraussetzungen hierfür: Vertrauensschutz nach außen / Schweigepflichtentbindung nach innen
Damit die professionell Beteiligten so zusammenwirken können, bedarf es von Ihrer Seite einer Schweigepflichtentbindung. Diese bedingt andererseits, dass die professionell Beteiligten keine Informationen weitergeben; sie beenden daher ihre Tätigkeit auch dann, wenn es nicht zur angestrebten Einigung kommt - Ihre C. P.-Anwälte können Sie also beim Scheitern der Verhandlungen nicht vor Gericht vertreten und sind darüber hinaus als Zeugen in einem Gerichtsverfahren gesperrt (näher: Das Professionelle Netzwerk / Zusammenwirken der professionell Beteiligten). Ist Ihr Gang zum Gericht unvermeidbar, werden Sie andere Anwälte beauftragen müssen.